Eine neue Partei hat das Licht der Welt im österreichischen Nationalrat erblickt. Geführt wird diese von einem erfolgreichen Unternehmer der sich nicht auf seinen verdienten Lorbeeren ausruht sondern ganz im Gegenteil noch einmal von Null beginnt. So weit so mutig und gut! Als Person weitestgehend unbekannt und vom Mythos des erfolgreichen Businessman umgeben tritt dieser immer mehr in die Öffentlichkeit und wird „erkennbar“. Sein Wort ist Gesetz und duldet keinen Widerspruch – diese Einstellung ist in den letzten Wochen klar und deutlich zutage getreten. Diese Einstellung ist diesem Unternehmer sicherlich nicht neu. So hat er wahrscheinlich sein Leben lang gelebt und gewirkt. Wie ist das möglich in der Politik in einer Demokratie Nationalratsabgeordnete wie „Ja-Sager“ zu halten? Ist das das Parlament wie wir es uns vorstellen? Sind das die Damen und Herren die das Volk vertreten?
Andererseits denkt man auch an die vielen Mitarbeiter in diesem großen Unternehmen und wünscht sich, trotz des großen Erfolges, dass dieser Führungsstil nicht Schule macht. Oder ist dieser Führungsstil sogar weit verbreitet in vielen Unternehmen? Die Unternehmenseigner gut abgeschirmt von Managern die das Wollen des Eigners aushalten dürfen (dafür ein Schmerzensgeld erhalten – wir nennen es in der Öffentlichkeit „Managerboni“) und als Dolmetscher zur Belegschaft dienen.
Ist das die Freiheit die wir uns wünschen? Im staatlichen und im unternehmerischen Bereich? Können selbständig denkende und handelnde Menschen in so einem Umfeld gedeihen und effizient handeln und so zum Wohlergehen des Unternehmens oder des Staates beitragen? Oder dämpft diese Einstellung jede Regung von eigenem Denken und Handeln? Ist gar eigenes Denken und Handeln unerwünscht?Unter Umständen ist der Weg in die Selbständigkeit der Weg derer die Schwierigkeiten haben dieses existierende Umfeld mit ihrem Stillhalten zu unterstützen. Unter Umständen ist es für einen wachsenden Anteil an der erwerbstätigen Bevölkerung bedeutungsvoller Freiheit im Denken und Handeln zu haben als den trügerischen Schein der Sicherheit als Angestellter in einem Unternehmen.